KTM Adventure

KTM Adventure

Was hört man nicht alles von der KTM 990 Adventure, Schluckspecht, Wackelkiste, aber auch gutes wie Abenteuermoped und treuer Wegbegleiter.

Unser Gütsch ist dem Ganzen etwas mehr auf den Grund gegangen.

 

KTM Adventure

Es war im August 2011, als der Dauertest der KTM SMT abgeschlossen war.

Bei der Fa. Kümpel wurde man mal wieder fündig und so ging die SMT
 zurück an Stefan und die Dakar Adventure  ging auf die erste Reise nach Hause. Der erste Fahreindruck war voller Hoffnung. Nachdem die beiden Tankhälften gefüllt waren,  ging es über Autobahn und Landstraßen in Richtung Eifel zurück.

Aber ja, Kinderkrankheiten, es war gleich ein Pendeln im Vorderrad ab Tempo 140 zu verspüren. Ein Blick beim Fahren aufs Vorderrad, alles klar, ein Seitenschlag in der Felge.  Der Windschutz war ok, aber ausbaufähig.

Mit diesen Erkenntnissen bin ich dann zuhause angekommen, aber sonst voller Freude über die Sitzposition und über das Handling der Dakar. Ein Anruf bei Stefan wegen der Felge, eine Antwort die mich überraschte. „ Das kommt leider bei den Felgen öfters vor, auch wenn ich nun ne Neue bestelle, wird das wohl so bleiben“. Hm bei der BMW F 800 GS ist das gleiche Bauteil verbaut, aber da gibt es keine Probleme. Stefan sagte mir zu, ich solle die Felge doch zum Fachmann bringen die Rechnung würde er übernehmen. ( Aus Zeitgründen, bis heute noch nicht geschafft.)

Zum Windschutz, ok man kann über Schönheit streiten, aber sofort wurde ein Rohbausatz von Motacc geordert und dieser an die Scheibe, der Dakar angepasst. Ergebnis, weniger Druck auf Schulter und Kopf, weniger Windgeräusche. Bleibt also angebaut,  wenn auch etwas gewöhnungsbedürftig.

Um auf kleine Touren zu gehen wurde gleich auch noch ein Gobi Topcase montiert. Passt ganz gut zum Outfit der Dakar. Der Anbausatz von Hepco & Becker passt optimal. Klar, dass die Spiegel getauscht wurden und die ECM Longway Spiegelarme incl. blauer Master View Spiegel den Weg an die Dakar gefunden haben.

Somit gut gerüstet auf die erste Tour. Mal ab ins Hausgebiet, also quer durch die Eifel, weil man hier den besten Vergleich zur SMT und GS hat. Wahnsinn wie die Dakar die Fahrbahnschäden überfliegt, wie tief die Krater im Kesselinger Tal sind, bekommt man gar nicht mehr mit. Leider darf ich ja noch nicht so ganz am Gasgriff drehen, aber es geht schon mächtig gut voran. Das erste Tanken steht auch an und der Rechenschieber ermittelt einen Verbrauch von 7.42 Liter/100 km, na ja obwohl wie gesagt Einfahrphase.

Auf den weitern Touren bis zur 1000 km Marke, pendelte der Verbrauch bei  6,89 bis 7,42 Liter. Dies ist  auf Grund der Einfahrphase etwas zu hoch,  jedenfalls für meinen Geschmack. Der kernige Sound, das über jeden Zweifel auf der Landstraße erhabene Fahrwerk und nicht zuletzt die sehr entspannte Sitzposition machen das aber bei weitem weg.

Leider dauerte es wegen anderer Verpflichtungen ganze 20 Tage bis die 1000 km voll waren.

Raus mit dem Öl, aber hm wesentlich mehr Aufwand wie bei der SMT und bei der GS. Verkleidungen abbauen, Tank abbauen, um an alle Anschlüsse und den Filter zu kommen.

Aus den geplanten 30 Minuten wurde mehr als einen Stunde, bis das gute 10w60 Öl dem Triebwerk verabreicht wurde. Alle Schrauben wurde nach Handbuch überprüft und angezogen,  alles geölt,  ein Service wie im Bilderbuch. Leider musste aber auch noch festgestellt werden, dass der Schlag im Vorderrad nicht weniger, sondern noch schlimmer geworden ist. Bereits bei 65 km/h ist nun das Wackeln zu spüren. Zu erwähnen ist aber, dass dafür ab 90 km/h die Dakar wieder liegt wie ein Brett.

Nach dem Service wurden noch ein paar hundert Kilometer abgespult, der Verbrauch lag zwischen 5,8 und 6,4 Liter,  was aber auch an der ruhigen Fahrweise gelegen hat. Zwei Runden im etwas schnelleren Takt führten dann auch wieder zum Spitzenwert von 7,39 Liter.

Auf den nun mehr ersten 3000 km gab es bis auf das Vorderrad nichts mehr an der Dakar zu bemängeln. Im Vergleich zur SMT ein wesentlich alltagstauglicheres Motorrad, mit der GS im Vergleich ist ganz klar zu sagen,  dass die Dakar auf schlechteren Wegstrecken die Nase weit vorne hat.

Vom Motor her ist der Unterschied ganz klar, die GS ist getreu dem BMW Motto der RS Modelle , „Reise sanft“ unterwegs. Die KTM wird dem Firmen Motto „ Ready for Race“ mehr als gerecht. Lediglich vom Verbrauch her liegt die BMW vorne.

Leider kann der Test erst ab der gesundheitlichen Wiederherstellung des Cheftesters weitergehen.

Ich sag nur Bandscheibe, aber vielleicht kann man das zum Anlass nehmen, mal ein Motorrad aus der orthopädischen Sichtweise zu betrachten. Mit einem Prototyp der Sitzbank, der zusammen mit der Fa. Baehr entwickelt  wurde, konnten schon mal erste Erfahrungen gesammelt werden.

 

Euer Gütsch

 

 

 

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